Vorbericht 1b Mannschaft nach großem Umbruch
VORBERICHT: 1b Mannschaft mit großem Umbruch
Fußball: Alessandro Hoffmann, der neue Trainer des SV Unter-Flockenbach II, dämpft die Erwartungen in der Kreisoberliga
Unter-Flockenbach. Mit 31 Jahren ist Alessandro Hoffmann einer der jüngsten Trainer – nicht nur in der Fußball-Kreisoberliga. Nachdem der Weinheimer vier Jahre erfolgreich die dritte Mannschaft des SV Unter-Flockenbach trainierte und von der D-Liga in die Spitzengruppe der Kreisliga C führte, bekam Alessandro Hoffmann (Archivbild: SVU) vom Verein das Vertrauen, die zweite Mannschaft weiterzuentwickeln. Damit bleibt der SVU seiner Philosophie treu und gibt seinen „Eigengewächsen“ eine Chance. Saisonstart für die Unter-Flockenbacher ist am Sonntag, 7. August, mit einem Heimspiel gegen die Tvgg Lorsch. Wir sprachen mit Alessandro Hoffmann über seine neue Aufgabe.
Herr Hoffmann, war es eine große Umstellung, aus der C-Klasse jetzt einen Kreisoberligisten zu übernehmen?
Alessandro Hoffmann: An meinen Vorstellungen, wie ich gerne Fußball spielen lassen will, ändert sich jetzt nichts, nur weil ich eine Kreisoberliga-Mannschaft übernommen habe. Auch an der Trainerarbeit an sich musste ich bisher nicht viel ändern. Deshalb würde ich aktuell sagen: Nein, bisher war es keine große Umstellung. Aber stellen Sie mir gerne die Frage noch mal im Winter, da kann ich bestimmt mehr dazu sagen.
In der vergangenen Saison kämpfte der SVU II gegen den Abstieg – was ist jetzt zu erwarten?
Hoffmann: Die Erwartungen beim SVU sind natürlich immer hoch, und auch ich persönlich habe eine hohe Erwartungshaltung und lasse dementsprechend auch trainieren. Aber wenn man neun Abgänge und neun Zugänge – davon fünf aus der 1c-Mannschaft – zu verzeichnen hat, der Sportliche Leiter uns verlassen hat und das Trainergespann neu ist, kann man von einem sehr großen Umbruch sprechen. Bis also ein Zahnrad ins andere greift, werden wir einige Zeit benötigen. Deshalb darf man nicht die realistische Sicht aus den Augen verlieren. Und realistisch gesehen, wird es auch erst mal um den Nichtabstieg gehen. Das wissen die Jungs, und wir sollten von nichts anderem träumen, dafür ist der Umbruch zu extrem.
Wie sind Sie mit der Vorbereitung zufrieden?
Hoffmann: Wir haben viele Urlauber und leider auch viele Verletzte, das erschwert natürlich alles ein wenig. Aber wann hätten die Spieler denn sonst in den Urlaub gehen sollen? Die Pause zwischen Rundenende und Rundenstart ist einfach viel zu kurz. Ich habe für diesen frühen Start kein Verständnis, aber das ist ein anderes Thema. Die Spieler, welche aktuell zur Verfügung stehen, ziehen aber alle zu 100 Prozent mit. Sie versuchen, die neue Spielidee so gut es geht umzusetzen, und auch die neuen Trainingsimpulse kommen sehr gut an. Wir haben aber noch viel Luft nach oben und müssen uns noch steigern bis zum Rundenstart.
Wie machen sich die Neuzugänge?
Hoffmann: Grundsätzlich machen sich alle bisher gut. Aber besonders die Spieler, welche aus der 1c hochgezogen wurden, brauchen noch Zeit, um sich an die neuen Anforderungen zu gewöhnen. Das Tempo ist einfach ein komplett anderes, auch die Härte ist eine andere. Aber alle bringen das Potenzial mit, gestandene Kreisoberliga-Spieler zu werden.
Was muss noch besser werden bzw. wo liegen die Stärken der Mannschaft?
Hoffmann: Wir könnten unsere Laufleistung noch etwas verbessern. Ich bin schon zufrieden, aber bin der Meinung, da geht noch mehr. Definitiv müssen wir aber an unserer Torquote arbeiten! Wir brauchen einfach zu viele Chancen, das sieht man auch im Training beim Abschlussspiel oder beim offensiven Training. Wir haben zurzeit keinen richtigen Torjäger. Das müssen wir als Mannschaft auffangen, und jeder Einzelne muss auch individuell daran arbeiten.
Wie schätzen Sie die Kreisoberliga ein und wer sind die Favoriten?
Hoffmann: Die Kreisoberliga ist weiterhin eine richtig gute Liga, bei der man in jedem Spiel alles geben muss. Auch ein Top-Team darf sich nicht ausruhen, das wird sofort bestraft, da bin ich mir ziemlich sicher. Die beiden Lorscher Vereine werden definitiv oben mitspielen. Sollte die SG Odin Wald-Michelbach verletzungsfrei durch die Runde kommen, sind sie auch oben mit dabei. Eintracht Wald-Michelbach II und Unter-Abtsteinach haben sich sehr gut verstärkt. Ich denke, diese Mannschaften haben auch das Potenzial, oben mitzuspielen. beg
Marcel Siegmund (links) wurde aus der dritten Mannschaft des SV Unter-Flockenbach nach oben gezogen und kann sich jetzt drei Klassen höher in der Kreisoberliga beweisen. Bild: Sascha Lotz
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Der SVU vor dem ersten Jahr Hessenliga
Fußball: Was der SV Unter-Flockenbach als Neuling in der Hessenliga plant – und wie die kurze Pause von nur zwei Wochen verkraftet wird
Unter-Flockenbach. Seit einer Woche befindet sich der SV Unter-Flockenbach schon wieder im Training. Nachdem der Saisonstart in der Fußball-Hessenliga bereits am letzten Juli-Wochenende gegen Mitaufsteiger TSV Steinbach II erfolgt, konnte Trainer Mirko Schneider seinen Schützlingen nur 14 Tage Pause gönnen.
Da muss man seine Schäfchen auch ein bisschen bei Laune halten, denn eigentlich hätten sich die Unter-Flockenbacher nach einer sensationellen Saison in der Verbandsliga Süd ein bisschen Urlaub verdient gehabt. „Das ist schon verrückt. Wir haben noch vor unserer offiziellen Meisterschaftsfeier am kommenden Freitag in der vergangenen Woche dienstags mit dem Training begonnen“, sagte Schneider.
Natürlich trägt die Euphorie nach dem Aufstieg und die Vorfreude auf die neuen hessischen Gegner die Spieler, aber müde Beine sind müde Beine. Und so hätte sich der Trainer eine längere Regenerationsphase gewünscht, um nicht zuletzt auch den Kopf wieder freizubekommen. „Aber es ist, wie es ist“, will Schneider nicht jammern, schließlich haben auch die Konkurrenten diese Terminhatz – und die wird sich bei 20 Mannschaften in der Klasse bis zum Ende einer Mammutsaison auch nicht mehr bessern.
Immerhin hat der Hessische Fußball-Verband bis zur Gruppenliga jetzt auch fünf Wechsel erlaubt. Was im Badischen mit vier Auswechselungen seit einiger Zeit praktiziert wird, hatte sich Schneider schon länger für Hessen erhofft. „Das ist schon eine Bereicherung“, freut sich der Trainer, der mehr Möglichkeiten im Spiel hat und nicht zuletzt die Belastungen besser dosieren kann.
Anstrengend wird die Runde aber so oder so. Die Unter-Flockenbacher wollen den Klassenerhalt schaffen – bei maximal sechs Absteigern – und haben ihren Kader auf 22 Feldspieler und zwei Torhüter aufgestockt. Neben dem neuen Torwart Nico Umscheid hinterlassen die Neuzugänge Marco Kaffenberger vom norddeutschen Regionalligisten BSV Rehden (der Reichelsheimer spielte auch bereits für Stuttgarter Kickers, Eintracht Braunschweig und Werder Bremen II in der 3. Liga), Max Heckhoff (von Eintracht Wald-Michelbach), Yannick Ulpins (U 19 des SV Darmstadt 98) und Chiebura Johnson (Astoria Walldorf U 19) einen guten Eindruck.
In der Winterpause kam bereits Daniel Ehret aus Heddesheim zurück. David Zyprian wechselte vom FC Kirrlach und schlug auf der Sechs voll ein. Als Abgänge stehen Christian Mühlbauer, der beim ASC Neuenheim kürzertreten will, Luca Blüm (FC 07 Bensheim) und Lucas Neuhof (MFC Lindenhof) fest. Thorben Schmidt hat seine Karriere beendet.
Schneider sieht seine Mannschaft bestens aufgestellt. Den SVU-Verantwortlichen war klar, dass sie in der Abwehr etwas tun müssen, denn vorne wird der 100-Tore-Sturm auch in der Hessenliga seine Treffer schießen. Mit den Neuverpflichtungen voller Defensivqualitäten wurden die Vorgaben erfüllt. So ganz sind die Personalplanungen nicht abgeschlossen, möglicherweise tut sich noch etwas. In der Vorbereitung verzichtet Schneider auf große Ausdauereinheiten, schließlich sei seine Mannschaft bis vor Kurzem noch voll im Saft gewesen. Somit geht es gleich ans Taktische, dabei darf es durchaus auch mal Spaß machen, wie am Sonntagmorgen, als Fußballtennis gespielt wurde.
Bereits am Mittwoch steht zu Hause um 19.30 Uhr gegen die U 19 des SV Sandhausen das erste Testspiel an. Am Sonntag geht es dann auf den Rasen des VfR Fehlheim, denn in der Hessenliga werden es die Unter-Flockenbacher vermehrt mit dem Naturgrün zu tun bekommen. Am 20. Juli ist ein Spiel gegen Gruppenliga-Aufsteiger TSV Auerbach geplant.
Eine Woche vor dem Start geht es vom 22. bis 24. Juli ins Trainingslager nach Edenkoben. Auf der Heimfahrt wird sonntags in Mannheim Halt gemacht, wo ein Testspiel gegen die Verbandsliga-Mannschaft des SV Waldhof ausgemacht ist.
Der Saisonstart war eigentlich auf Samstag, 30. Juli, um 17 Uhr terminiert. Die zweite Mannschaft des Regionalligisten TSV Steinbach möchte aber auf Sonntag verlegen. Es steht gleich eine englische Woche an, denn am Mittwoch, 3. August, gastiert der Aufsteiger bei Rot-Weiß Walldorf (19 Uhr). Und am Samstag, 6. August, müssen die Talemer dann beim 1. FC Erlensee antreten.
Mit seinen Co-Trainern Sascha Noe und Dalio Memic, der inzwischen auch die B-Lizenz hat und Fitnesscoach ist, wird Schneider die Spielweise etwas umstellen. „Wir werden die Defensive stärken und mehr auf Konter spielen“, sagte der Trainer. Angesichts des Spielermaterials kommt das dem SVU sogar entgegen. Zudem will Schneider den Fokus auf Standardsituationen legen. So bringen auch die Neuzugänge Kaffenberger und Heckhoff Gardemaß und Kopfballstärke mit – da soll bei Freistößen oder Eckbällen künftig noch ein bisschen mehr gehen.
Der neue Heimspieltermin samstags um 17 Uhr und weg vom Sonntag kommt Schneider und den Spielern im Übrigen gelegen. Nicht zuletzt erhofft sich der Trainer dadurch, dass noch mehr Zuschauer kommen, um den SVU in seiner Premierensaison in Hessen zu sehen. Ansonsten wird auf dem Waldsportplatz derzeit fleißig gewerkelt, um alles noch ein bisschen aufzufrischen oder aufzuhübschen. So sollen in den Kabinen neue Armaturen installiert werden – doch die brauchen Lieferzeit. Aber Hauptsache, die SVU-Spieler können ohne Anlaufzeit eine Klasse höher gleich wieder volle Pulle aufdrehen. beg
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