Mein Dorf, mein Verein,meine Heimat!Einmal Flockie - immer Flockie!

Der SV 1898 Unter-Flockenbach ist ein traditioneller und familiärer Verein mit rund 650 Mitgliedern und blickt auf eine lange Vereinsgeschichte zurück.

100 Jahre Fußballabteilung, eine Geschichte mit viel Tradition.

Wir sind Mitglied im hessischen Fußballverband.

Ca. 40 junge Männer fanden sich am 15. September 1922 im „Eichelberger Hof‘ zusammen und gründeten den Fußballclub Unterflockenbach. Es entstand zu diesem Zeitpunkt somit neben dem Turnverein aus dem Jahr 1898 ein weiterer Verein, der sich ausschließlich dem Fußballspiel widmen wollte. Unabhängig von der Mitgliedschaft im neuen Fußballclub, waren die meisten Anwesenden auch Mitglied im Turnverein und dort aktiv. Die Begeisterung für den neuen Sport war sehr groß, zeitweise konnten sogar 4 aktive Mannschaften gestellt werden, die allerdings sogenannte „wilde“ Spiele austrugen, da man keinem Verband angehörte. Zunächst war auch kein Sportplatz im Ort vorhanden, auf dem Spiele ausgetragen werden konnten. Diese wurden vorerst ausschließlich auswärts ausgetragen. Wenn man die damaligen Verkehrsverhältnisse und die Transportmöglichkeiten bedenkt, haben die Sportler sehr große Strapazen auf sich genommen. Gespielt wurde gegen Lützelsachsen im sogenannten Sandloch, gegen Hohensachsen auf einem Platz am Steinbruch, gegen die TuS Weinheim auf deren Platz; Freundschaftsspiele gegen andere Vereine auf dem Tannenbuckel in Birkenau.

Schon damals hatte man erkannt, dass ein Sportplatz im Ort ideale Voraussetzungen für das Wachstum des Fußballsportes im Tal bieten würde. Lange wurde mit den Eigentümern eines Geländes in der Stegwiese verhandelt, kam jedoch nicht zum Abschluss. Erst nach dem Scheitern der Verhandlungen konnte im Schulfund ein Trainingsplatz gefunden werden, der allerdings erst nach der Heuernte im Herbst benutzt werden durfte. Bessere Voraussetzungen fanden die Fußballer dann auf dem Gelände von Peter Heckmann unterhalb der Schreinerei Philipp Schmitt. Leider war dieser Platz aber relativ klein, so dass man sich weiter um ein Gelände im Tal bemühte.

Als die Arbeitslosigkeit in den 20-er Jahren auch im Tal am größten war, sind es viele beherzte Männer gewesen, die mit anpackten, auf dem Waldkamm des Wetzelsberg auf dem Pachtgelände des Grafen von Berckheim ein Spielfeld zu schaffen. In harter Handarbeit wurde das Spielfeld ausgehoben. Die einzigen Handwerkzeuge waren Pickel, Spaten und Schaufeln, das Erdreich wurde mit Rollwagen, sogenannten Loren, auf Schienen transportiert. Etliche Arbeitslose haben 10 Stunden täglich für einen geringen Tagelohn hart gearbeitet, wobei berichtet wird, dass die Mehrzahl der tätigen Mitglieder auf Entlohnung trotz Arbeitslosigkeit und Armut zugunsten des Vereins verzichtet haben.

Am 1. Juli 1927 schlossen sich die Sportler des Fußballclubs Unterflockenbach dem Turnverein 1898 Unterflockenbach an und waren ab diesem Zeitpunkt eine Abteilung im bisher nur im Turnen und in volkstümlichen Disziplinen aktiven Verein. Nach dem Zusammenschluss im Jahre 1927 wurden zunächst Verbandsspiele in einer einklassigen, gemischten Odenwald-/ Bergstraßenliga als ,,Freier Verein“ ausgetragen. Es gab weder Auf- noch Abstieg, einen Trainer konnte sich der Verein nicht leisten.

Nach Ende des 2. Weltkrieges verbot die amerikanische Besatzungsmacht zunächst Vereinstätigkeiten. Aber schon bald wurde der Verein wieder gegründet, mit dem Ziel besonders wieder Fußball zu spielen und die Geselligkeit zu pflegen. In einer noch nicht von einem Fußballverband organisierten, losen Spielrunde der Odenwaldklasse begann der Spielbetrieb sofort Anfang des Jahres. Die ersten Spielpartner waren Mannschaften aus Abtsteinach, Aschbach, Fürth, Rimbach, Weiher oder Wald-Michelbach. Aus organisatorischen Gründen wurde diese Spielrunde nicht zu Ende gespielt. Deshalb, und wegen günstigeren Verkehrsverhältnissen schloss sich der Verein dem Badischen Fußballverband an und spielte ab Runde 1946/ 47 in der Kreisklasse Nord des Fußballkreises Mannheim.

Verbandsspiele fanden auf dem Sportplatz auf dem Wetzelsberg unter großen Mühen statt, zumal damals der Platz nur über einen Fußweg zu erreichen war. Auch die Fahrten zu Auswärtsspielen waren strapazenreich. Zeitweise auf der Pritsche eines Holzvergasers zusammengepfercht oder auch mit dem Fahrrad wurde zu den Spielen gefahren.

Im Rahmen des 50-jährigen Vereinsjubiläum fand auf dem Sportplatz ein Fußallturnier statt; die Getränke mussten 10 Spieler zum Sportplatz tragen. 1949 wurde eine Halle am Sportplatz erstellt. Schlackensteine hierzu wurden in Eigenleistung hergestellt. Unabhängig davon bemühte man sich weiter um Gelände für einen Sportplatz im Tal.

Valentin Fuchs, der Trainer dieser Zeit berichtet im Gespräch am 09.02.1997 über seine damalige Arbeit: „Im Training waren ca. 40 Sportler, große Fußballbegeisterung herrschte. Das damals neue WM System wurde eingeübt. Statt zu bolzen, legte man mehr Wert auf Ball stoppen, Ball laufenlassen, genaues Zuspiel, Flankenspiel; man trainierte um das Spiel technisch zu verbessern. Spätere Erfolge waren der Lohn für dieses frühe Umdenken.“ Außerdem erinnerte sich Valentin Fuchs an 2 Jugendtalente, die später in höheren Klassen spielten. Richard Jöst beim damaligen 1. Ligaclub FSV Frankfurt, Gerhard Schmitt beim 2. Ligaclub SV Wiesbaden.

Die Fußballer wurden in der Verbandsrunde 1951/52 Meister der B-Klasse im Kreis Mannheim und stiegen in die A-Klasse auf. Das 25-jährige Jubiläum des Beitrittes des Fußballclubs zum Sportverein wurde gefeiert.

Trotz des Abgangs der Spieler, die sich der neuen Fußballabteilung der TG Jahn Trösel anschlossen, wurde die 1. Mannschaft Tabellenfünfter der A-Klasse in der Runde 1955/56. In die neue Runde 1956/57 ging der Verein mit 4 Mannschaften (2 Senioren, l Jugend und l Schülermannschaft).

1960 brachte der 1. Vors. Karl Schmitt vom Verbandstag die Hiobsbotschaft mit: „Totomittel erhalten künftig nur badische Vereine über das Regierungspräsidium Karlsruhe.“ Hessische Vereine konnten von dort keine Zuschüsse mehr erwarten.

Der Verein versuchte mit der Gemeinde eine langersehnte Zufahrt zum Sportplatz bei der Planung des Straßenbaues am oberen Wetzelsberg zu erreichen. Trotz mehrjähriger intensiver Bemühungen konnte kein Gelände im Tal für einen Sportplatz gefunden werden, da die Eigentümer nicht zum Verkauf bewegt werden konnten.

1962 übergab der Verein als bisheriger Pächter des Sportgeländes vom Grafen von Berckheim den Pachtvertrag der Gemeinde, um den Weg zur Erweiterung und Renovierung des Sportplatzes mit hessischen Totogeldern und Mitteln des Landes Hessen freizumachen. Mit den Verantwortlichen des Sportkreises Bergstraße (Hessen) wurde über einen Wechsel vom Badischen in den Hessischen-Fußballverband diskutiert. Die dort vorhandenen Finanzierungsmöglichkeiten des Sportbundes, des Landes und des Kreises sicherten die Renovierung und die Erweiterung des Sportplatzes am Wetzelsberg. Der Badische Sportverband bot keine Alternativen. Nach langen, teilweise heftigen Diskussionen stimmten in der Jahreshauptversammlung 48 Mitglieder dem Wechsel in den Hessischen Fußballverband zu, 6 Mitglieder waren dagegen und 6 enthielten sich der Stimme. Damit wechselte der SVU ab der Runde 1962/ 63 nach Hessen. Die Aktiven stimmten in einer Spielerversammlung für das Spielen in der A-Klasse Hessen Gruppe Süd. Die nicht leichte Entscheidung, welche die Voraussetzung für den späteren Sportplatzausbau und den Bau des Clubhauses war, ging auch an der Führungsriege nicht spurlos vorüber.

Nach verunglückter Vorrunde erreichte die 1. Mannschaft noch einen guten Mittelplatz in der badischen A-Klasse und beendete somit ehrenvoll das letzte Jahr der A-Klasse Gruppe Nord/ Kreis Mannheim im Badischen Fußballverband.

1963 standen bereits Mittel zur Sportplatzrenovierung zur Verfügung, so dass die Arbeiten schon ein Jahr nach dem Wechsel in den hessischen Verband voll anliefen. Dank der Arbeit des Sportplatzausschusses und des Einsatzes unseres verstorbenen Ehrenmitgliedes Hermann Schütz konnten Verbindungen zu einer Pioniereinheit der US-Army hergestellt werden. Diese stellte schweres Gerät und Personal zur Verfügung, Kosten entstanden nur für Unterkunft und Verpflegung der Soldaten, sowie den Kraftstoff für die Fahrzeuge. Im Laufe des Jahres hatte der Sportplatz bereits eine provisorische Felsenkiesdecke und hatte nun die Normgröße von 70,50 x 108,00 m. Nach 2-jähriger Zugehörigkeit zur A-Klasse Gruppe Süd musste im Spieljahr 1963/64 der Abstieg in die B-Klasse hingenommen werden. Im Spieljahr 1964/65 wurde in der B-Klasse die Meisterschaft errungen, der Wiederaufstieg in die A-Klasse wurde geschafft.

Für das folgende Jahr wurde der Bau des Clubhauses und die Fertigstellung der Straße auf den Sportplatz zugesagt. Im Spieljahr 1966/67 musste der Abstieg aus der A- in die B-Klasse verkraftet werden. Am Sportplatz wurde die Flutlichtanlage erstellt, nun konnte auch im Winter auf eigenem Platz trainiert werden. In den letzten Jahren mussten die Fußballer im Winter ihr Training auf dem Sportplatz in Trösel abhalten. Das neue Clubhaus konnte noch nicht realisiert werden, dafür wurde jedoch die Wasserversorgung auf dem Sportplatz in 1968 verwirklicht. Endlich konnten sich die Sportler nach dem Spiel auf dem Sportplatz mit fließendem Wasser waschen, das Duschen musste noch etwas zurückgestellt werden. Auch konnte man nun endlich auf einer Straße den Sportplatz erreichen, die Zeiten des beschwerlichen Fußmarsches auf den Sportplatz war nun vorbei. Ein Sportplatz im Tal war einfach nicht zu realisieren.

Der SVU verkauft erstmals für die neue Runde Dauerkarten, obwohl die 1. Mannschaft in der Runde 1969/70 den bitteren Weg in die C-Klasse antreten musste. Das Vertrauen in die Mannschaft hat sich bestätigt, nur ein Jahr war der Aufenthalt in der C -Klasse, die Kreismeisterschaft und der Wiederaufstieg in B-Klasse konnte gefeiert werden.

Das neue Clubhaus ist fertig und wurde zum 50jährigen Fußballjubiläum an Pfingsten 1972 eingeweiht.

Nach nahezu 10 Jahren B-Klasse wurde die 1. Mannschaft in der Spielrunde 1980/81 Vizemeister hinter Riedrode und es wurde der Aufstieg in die A-Klasse geschafft. Mehrheitlich beschloss die Jahreshauptversammlung eine Damenfußball Abteilung zu gründen. Die Damenfußballmannschaft wurde mit der späteren Nationalmannschaftsspielerin Heidi Mohr Vizemeister.

Zum 90-jahrigen Jubiläum 1988 musste die 1. Mannschaft nach siebenjähriger Zugehörigkeit zur A-Klasse im Kreis Bergstraße absteigen und den bitteren Weg in die B-Klasse antreten.

In der Qualifikationsrunde 1990/91 erreichten die Fußballer das gesetzte Ziel und kamen in der B-Klasse Gruppe Ost unter die ersten Acht, so dass die neuformierte B-Klasse erreicht war.

Die 1. Mannschaft stand am Ende des Spieljahres 1995/96 am Tabellenende. Obwohl über Relegationsspiele die Chance bestand den B-Klassenerhalt noch zu schaffen, wurde auch dies nicht genutzt. Die Fußballer mussten zum zweiten Mal seit dem Bestehen in die C­ Klasse absteigen.

Dieser Schock führte zu einem Umdenken im Umfeld des Vereines. Engagierte Mitglieder bemühten sich „Flockenbacher Jungs“, die zu größten Teil höherklassig in anderen Vereinen aktiv waren, wieder an den SVU zu binden. Dies gelang; und bereits 1998 ging es zurück in die B-Klasse – eine neue Zeitrechnung begann. Es folgten 3 weitere Aufstiege in den kommenden 4 Jahren – also 4-mal in 5 Jahren, bis in die Gruppenliga 2002.

2003 wurde eines der ersten Kunstrasenfelder in der Region auf dem Wetzelsberg installiert – ein weiterer Meilenstein. 2004 ging es für ein Jahr eine Klasse nach unten, um im Folgejahr wieder zurückzukehren. Bis 2016 verweilte der SVU als „Dino“ in Darmstadts Eliteklasse – der Gruppenliga. Wiederum ein Abstieg gab den Anschub für die nächste Erfolgswelle: 2015 Meister Kreisoberliga Bergstraße, 2019 Meister Gruppenliga Darmstadt, 2022 Meister Verbandsliga Süd Hessen.

In der Saison 2022/23 spielt unser SV Unter-Flockenbach in der höchsten deutschen Amateurklasse, der Lotto Hessenliga!

Auch der Unterbau ist parallel gewachsen. Seit 2002 nimmt die einstige Reserve als eigenständiges Team am Spielbetrieb teil. Es folgten 3 Aufstiege bis zum Jahr 2019, so dass unsere „Zweite“ heute in der Kreisoberliga Bergstraße beheimatet ist. Seit 2011 nimmt, mit einer kurzen Unterbrechung auch ein drittes Team des SVU an den Verbandsrunden teil und hat sich in 2020 eine Liga nach oben gekämpft. Heute spielt unsere „Dritte“ in der C-Klasse des Kreises Bergstraße.

Zu guter Letzt gelang es im Rahmen des Jugendcamps 2006 den Damenfußball wiederzubeleben. Zunächst als U14, dann Rundenspiele bei der U16 mit einer Vizemeisterschaft im Bezirk Darmstadt, über erste Erfahrungen bei den Seniorinnen in einer Kleinfeldrunde, bildet unser Team seit 2013 einen festen Bestandteil der Oberliga Region Darmstadt und wurde 2019 erneut Vizemeister.

Auch im Jugendbereich sind wir aktuell gut aufgestellt und Kooperieren mit unserem Nachbarvereinen TG Jahn Trösel und TSG 62/09 Weinheim. Nur hierdurch gelingt es, allen im Umkreis wohnenden Kindern und Jugendlichen ein altersgerechtes Fußballspielen zu ermöglichen.


Die aktuelle Satzung ist hier zu finden.