VORBERICHT: Was der SV Unter-Flockenbach als Neuling in der Hessenliga plant

Der SVU vor dem ersten Jahr Hessenliga

Originaltext aus der Odenwälder Zeitung vom 05.07.2022:
Bei Standardsituationen muss mehr gehen

Fußball: Was der SV Unter-Flockenbach als Neuling in der Hessenliga plant – und wie die kurze Pause von nur zwei Wochen verkraftet wird

Unter-Flockenbach. Seit einer Woche befindet sich der SV Unter-Flockenbach schon wieder im Training. Nachdem der Saisonstart in der Fußball-Hessenliga bereits am letzten Juli-Wochenende gegen Mitaufsteiger TSV Steinbach II erfolgt, konnte Trainer Mirko Schneider seinen Schützlingen nur 14 Tage Pause gönnen.

Da muss man seine Schäfchen auch ein bisschen bei Laune halten, denn eigentlich hätten sich die Unter-Flockenbacher nach einer sensationellen Saison in der Verbandsliga Süd ein bisschen Urlaub verdient gehabt. „Das ist schon verrückt. Wir haben noch vor unserer offiziellen Meisterschaftsfeier am kommenden Freitag in der vergangenen Woche dienstags mit dem Training begonnen“, sagte Schneider.

Natürlich trägt die Euphorie nach dem Aufstieg und die Vorfreude auf die neuen hessischen Gegner die Spieler, aber müde Beine sind müde Beine. Und so hätte sich der Trainer eine längere Regenerationsphase gewünscht, um nicht zuletzt auch den Kopf wieder freizubekommen. „Aber es ist, wie es ist“, will Schneider nicht jammern, schließlich haben auch die Konkurrenten diese Terminhatz – und die wird sich bei 20 Mannschaften in der Klasse bis zum Ende einer Mammutsaison auch nicht mehr bessern.
Immerhin hat der Hessische Fußball-Verband bis zur Gruppenliga jetzt auch fünf Wechsel erlaubt. Was im Badischen mit vier Auswechselungen seit einiger Zeit praktiziert wird, hatte sich Schneider schon länger für Hessen erhofft. „Das ist schon eine Bereicherung“, freut sich der Trainer, der mehr Möglichkeiten im Spiel hat und nicht zuletzt die Belastungen besser dosieren kann.

20 Mannschaften in der Klasse

Anstrengend wird die Runde aber so oder so. Die Unter-Flockenbacher wollen den Klassenerhalt schaffen – bei maximal sechs Absteigern – und haben ihren Kader auf 22 Feldspieler und zwei Torhüter aufgestockt. Neben dem neuen Torwart Nico Umscheid hinterlassen die Neuzugänge Marco Kaffenberger vom norddeutschen Regionalligisten BSV Rehden (der Reichelsheimer spielte auch bereits für Stuttgarter Kickers, Eintracht Braunschweig und Werder Bremen II in der 3. Liga), Max Heckhoff (von Eintracht Wald-Michelbach), Yannick Ulpins (U 19 des SV Darmstadt 98) und Chiebura Johnson (Astoria Walldorf U 19) einen guten Eindruck.

In der Abwehr nachgelegt

In der Winterpause kam bereits Daniel Ehret aus Heddesheim zurück. David Zyprian wechselte vom FC Kirrlach und schlug auf der Sechs voll ein. Als Abgänge stehen Christian Mühlbauer, der beim ASC Neuenheim kürzertreten will, Luca Blüm (FC 07 Bensheim) und Lucas Neuhof (MFC Lindenhof) fest. Thorben Schmidt hat seine Karriere beendet.

Schneider sieht seine Mannschaft bestens aufgestellt. Den SVU-Verantwortlichen war klar, dass sie in der Abwehr etwas tun müssen, denn vorne wird der 100-Tore-Sturm auch in der Hessenliga seine Treffer schießen. Mit den Neuverpflichtungen voller Defensivqualitäten wurden die Vorgaben erfüllt. So ganz sind die Personalplanungen nicht abgeschlossen, möglicherweise tut sich noch etwas. In der Vorbereitung verzichtet Schneider auf große Ausdauereinheiten, schließlich sei seine Mannschaft bis vor Kurzem noch voll im Saft gewesen. Somit geht es gleich ans Taktische, dabei darf es durchaus auch mal Spaß machen, wie am Sonntagmorgen, als Fußballtennis gespielt wurde.

Bereits am Mittwoch steht zu Hause um 19.30 Uhr gegen die U 19 des SV Sandhausen das erste Testspiel an. Am Sonntag geht es dann auf den Rasen des VfR Fehlheim, denn in der Hessenliga werden es die Unter-Flockenbacher vermehrt mit dem Naturgrün zu tun bekommen. Am 20. Juli ist ein Spiel gegen Gruppenliga-Aufsteiger TSV Auerbach geplant.

Trainingslager in Edenkoben

Eine Woche vor dem Start geht es vom 22. bis 24. Juli ins Trainingslager nach Edenkoben. Auf der Heimfahrt wird sonntags in Mannheim Halt gemacht, wo ein Testspiel gegen die Verbandsliga-Mannschaft des SV Waldhof ausgemacht ist.

Der Saisonstart war eigentlich auf Samstag, 30. Juli, um 17 Uhr terminiert. Die zweite Mannschaft des Regionalligisten TSV Steinbach möchte aber auf Sonntag verlegen. Es steht gleich eine englische Woche an, denn am Mittwoch, 3. August, gastiert der Aufsteiger bei Rot-Weiß Walldorf (19 Uhr). Und am Samstag, 6. August, müssen die Talemer dann beim 1. FC Erlensee antreten.

Mit seinen Co-Trainern Sascha Noe und Dalio Memic, der inzwischen auch die B-Lizenz hat und Fitnesscoach ist, wird Schneider die Spielweise etwas umstellen. „Wir werden die Defensive stärken und mehr auf Konter spielen“, sagte der Trainer. Angesichts des Spielermaterials kommt das dem SVU sogar entgegen. Zudem will Schneider den Fokus auf Standardsituationen legen. So bringen auch die Neuzugänge Kaffenberger und Heckhoff Gardemaß und Kopfballstärke mit – da soll bei Freistößen oder Eckbällen künftig noch ein bisschen mehr gehen.

Heimspiele samstags

Der neue Heimspieltermin samstags um 17 Uhr und weg vom Sonntag kommt Schneider und den Spielern im Übrigen gelegen. Nicht zuletzt erhofft sich der Trainer dadurch, dass noch mehr Zuschauer kommen, um den SVU in seiner Premierensaison in Hessen zu sehen. Ansonsten wird auf dem Waldsportplatz derzeit fleißig gewerkelt, um alles noch ein bisschen aufzufrischen oder aufzuhübschen. So sollen in den Kabinen neue Armaturen installiert werden – doch die brauchen Lieferzeit. Aber Hauptsache, die SVU-Spieler können ohne Anlaufzeit eine Klasse höher gleich wieder volle Pulle aufdrehen. beg


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