So gut wie noch nie in der Kreisoberliga

So gut wie noch nie in der Kreisoberliga

Originaltext aus der Odenwälder Zeitung vom 03.01.2024:
Fußball: Der SV Unter-Flockenbach II hat mit 29 Punkten zur Winterpause schon zwei mehr als in der gesamten vergangenen Saison geholt
So gut wie noch nie in der Kreisoberliga

Von Bernd Graber

Unter-Flockenbach. In den vergangenen vier Jahren kämpfte die zweite Mannschaft des SV Unter-Flockenbach trotz aller Bemühungen immer wieder um den Klassenerhalt in der Fußball-Kreisoberliga. Das ist in dieser Saison anders, denn mit 29 Punkten zur Winterpause hat die Mannschaft von Alessandro Hoffmann (Bild: Archiv) schon zwei Punkte mehr als in der gesamten vergangenen Saison geholt. Der SVU II belegt Platz acht mit acht Siegen, fünf Unentschieden und sechs Niederlagen bei einem Torverhältnis von 39:32. Wir sprachen mit dem 33-jährigen Alessandro Hoffmann, der die Spieler der Verbandsliga-Reserve am 16. Januar wieder ins Training bittet.

Herr Hoffmann, mit Platz acht und schon 15 Punkten Vorsprung auf die Abstiegszone gibt es endlich mal eine entspannte Runde. Was wird das weitere Ziel sein?

Alessandro Hoffmann: In der Tat läuft die aktuelle Runde deutlich besser als alle anderen, seitdem die zweite Mannschaft des SVU in die Kreisoberliga aufgestiegen ist. Die Mannschaft hat im Sommer noch mal einen Schritt in die richtige Richtung gemacht und hat sich somit den Platz absolut verdient. Ich bin davon überzeugt, wenn die Mannschaft im Winter wieder einen Schritt nach vorne macht, egal wie groß dieser sein wird, werden wir eine entspannte Runde haben. Sollten wir als Mannschaft aber denken, jetzt können wir uns gemütlich zurücklehnen, auf dem bisher Erreichten ausruhen und die eigene Motivation nicht finden, dann wird es noch mal ungemütlich.

Aber das ist eher unwahrscheinlich?

Hoffmann: Ich mache mir tatsächlich wenig Sorgen, da – bis auf drei Ausnahmen – die Mannschaft grundsätzlich immer mit der richtigen Motivation und Engagement in die Spiele gegangen ist. Auch weil wir schon als Mannschaft kurz darüber gesprochen, was wir in der Rückrunde noch erreichen wollen. Zum Beispiel den einstelligen Tabellenplatz zu festigen oder auch eine positive Sieg-Niederlagen-Bilanz zu haben. Die weiteren Rundenziele werden wir während der Vorbereitung noch gemeinsam im Detail definieren. Mir ist es nämlich wichtig, dass nicht nur der Verein, der Sportliche Leiter oder Trainer die Ziele vorgeben, sondern dass die Mannschaft sich selbst Ziele steckt. Das macht die Arbeit auf dem Platz dann grundsätzlich einfacher, da wir dann gemeinsam dieselben Ziele verfolgen und jeder einzelne auf diese Absprache zurückgreifen kann, sollte es mal aus dem Ruder laufen.

Was war gut und was muss besser werden?

Hoffmann: Verfolgt man den gemeinsamen Plan können Ergebnisse wie gegen SG Unter-Abtsteinach (4:1, Anm. d. Red.), Eintracht Bürstadt (2:1) oder auch auswärts gegen Tvgg Lorsch (2:1), wo der SVU, glaube, ich noch nie gepunktet hat, zustande kommen. Das sind alles Beispiele bei der die Mannschaft geschlossen aufgetreten ist und den gemeinsamen Plan verfolgt hat. Das ist besonders für uns wichtig, da wir nicht den einen entscheidenden Spieler haben. Wir können es immer nur als ein Team richten, deshalb benötigen wir einfach diese Geschlossenheit.

Was waren die Ausnahmen, die Sie angesprochen haben?

Hoffmann: Gegen TV Lampertheim (3:3), Sportfreunde Heppenheim (2:4) und beim letzten Spiel in Reichenbach (0:4) haben wir genau diese Geschlossenheit vermissen lassen und konnten auch nicht die richtige Motivation und Engagement ins Spiel mitbringen. Das muss besser werden! Gegen Mannschaften, die eher im Abstiegskampf sind, nicht wie eine launige Diva aufzutreten, sondern besonders bei diesen Spielen diese Extraportion Motivation und Engagement mitzubringen. Insbesondere, weil die Mannschaft es ja selbst weiß, wie solche Spiele laufen, da sie selbst bisher immer im Abstiegskampf war.

Die Torausbeute war in der vergangenen Saison ein Thema?

Hoffmann. Also bezüglich unserer Torausbeute mache ich mir weniger Sorgen. Wir sind zwar weiterhin keine Mannschaft, die dem Gegner regelmäßig vier, fünf, sechs Tore einschenkt, aber wir sind mittlerweile eine Mannschaft, die regelmäßig ihre Tore macht. Wir haben bis auf drei Spiele in jedem Spiel unser Tor erzielt. Wir lassen zwar für meinen Geschmack noch immer zu viel liegen, aber auch in diesem Bereich haben wir einen wichtige Entwicklung genommen, an der wir weiter arbeiten. Hierbei geht es insbesondere darum, den Ball nicht immer über die Linie tragen zu wollen oder noch einen Finte hier und da setzen zu wollen, sondern sich einfach auch mal ein enges Schussfenster zu nehmen. Wir könnten mehr Abschlüsse im Spiel haben, wenn wir überzeugter handeln würden. Vieles im Fußball ist einfacher, wenn man es mit einer gewissen Überzeugung macht und nicht immer wieder darüber nachdenkt, was man gerade tut.

Dafür ist Ihr Team noch jung?

Hoffmann: Ja, das gehört auch zu dem Lernprozess. Das kommt nicht immer von heute auf morgen, sondern da muss man dranbleiben und weiterarbeiten. Das heißt im Training sich die Abschlüsse nehmen – ohne viel Schnickschnack. Hier ist es auch meine Aufgabe, im Training so gut es geht realistische Spielsituationen zu kreieren, damit die Spieler die Trainingserfahrungen ins Spiel mitnehmen können. Das klappt in dieser Saison in allen Bereichen immer besser und die Mannschaft ist deutlich konstanter.

Tut sich personell etwas in der Winterpause?

Hoffmann: Der Sportliche Leiter Dirk Sommer führt mit potenziellen Neuzugängen Gespräche, aber noch ist nichts fix. Lassen wir uns also überraschen. Während der Runde hat uns leider aus beruflichen Gründen unser zweiter Torwart Noah Mahren verlassen. Ich hoffe, dass wir hier im Winter noch nachrüsten können. Ansonsten sollten alle verletzten Spieler zum Vorbereitungsbeginn wieder anwesend sein.

Bleiben Sie ein drittes Jahr als Trainer?

Hoffmann: Das kann ich so noch nicht sagen. Wir haben vereinbart, dass wir uns im Januar zusammensetzen und darüber sprechen werden. Aber wie schon mein Trainerkollege Lucas Oppermann vom FC Fürth in der OZ sagte, aus der Emotion heraus würde auch ich sagen, dass mein Weg beim SVU noch nicht zu Ende ist. Es gibt ein paar Themen, die angesprochen werden müssen, aber das Wichtigste ist, dass am Ende beide Seiten dasselbe Ziel verfolgen und sich dazu auch bekennen.


TEAMNEWS


Das klare Ziel heißt Hessenliga

Das klare Ziel heißt Hessenliga

Das klare Ziel heisst Hessenliga

Originaltext aus der Odenwälder Zeitung vom 23.12.2023:
 Fußball: Der SV Unter-Flockenbach strebt nach einer überragenden Vorrunde mit aller Macht zurück in die höchste hessische Spielklasse – und setzt dabei auf Kontinuität
Das klare Ziel heißt Hessenliga

Von Christopher Frank

Unter-Flockenbach. Wunschlisten stehen in der Vorweihnachtszeit vor allem bei Kindern und Jugendlichen hoch im Kurs – verbunden mit der Hoffnung, dass die Wünsche bei der Bescherung an den Feiertagen dann auch in Erfüllung gehen. Den Herzenswunsch aller Verantwortlichen beim SV Unter-Flockenbach haben die Spieler des Fußball-Verbandsligisten allerdings schon einige Wochen vor Weihnachten erfüllt: Nach dem unglücklichen Abstieg aus der Hessenliga und dem Ende der 18-jährigen Amtszeit von Trainer Mirko Schneider hat die neu formierte Elf um das Trainerduo Dalio Memic und Nico Hammann schneller zueinandergefunden, als es selbst die Verantwortlichen erwartet hatten. „Ursprünglich ging es ja erst einmal darum, die Mannschaft zu festigen und in der Verbandsliga anzukommen“, blickt Memic zurück.

14 Punkte Vorsprung

Doch vom ersten Spieltag an pflügte das Team um Rückkehrer Morris Nag durch die Südstaffel der Verbandsliga, nach 19 Spieltagen liegt der SVU als unangefochtener Tabellenführer mit der Bilanz von 16 Siegen, zwei Unentschieden und nur einer Niederlage sagenhafte 14 Punkte vor dem Zweiten, SV Pars Neu-Isenburg. Die direkte Rückkehr in die Hessenliga scheint angesichts der Dominanz, die die „Flockis“ in der Vorrunde an den Tag legten, nur noch Formsache zu sein. Auch der Sportliche Leiter, Markus Müller, und Trainer Dalio Memic machen keinen Hehl aus den Ambitionen auf dem Wetzelsberg. „Wir wollen nach der Winterpause frühzeitig die nötigen Siege einfahren, um Planungssicherheit für die nächste Runde zu haben“, sagt Müller. Memic fügt hinzu: „Klar ist es unser Ziel, im Sommer in die Hessenliga zurückzukehren.“

Dass der Trainer mit Blick auf die Vorrunde dennoch nur von einem „fast perfekten Halbjahr“ spricht, liegt vor allem an der ersten Niederlage, die sich der SVU ausgerechnet am letzten Spieltag vor der Winterpause gegen Rot-Weiss Darmstadt einhandelte (1:3). „Ansonsten ist es wirklich sehr gut gelaufen, die Punkteausbeute mit 16 Siegen ist hervorragend“, sagt Memic. Auch die Anzahl der Gegentore (34) ist nach Auffassung des Übungsleiters „etwas zu hoch“ – bei 73 geschossenen Toren aber absolut zu verschmerzen. Wie ehrgeizig die Spieler und das Trainerteam sind, macht Memic mit einer weiteren Aussage deutlich: „Offensiv läuft’s sehr gut. Auch wenn man es kaum glauben mag, hätten es aber eigentlich noch mehr als die 73 geschossenen Tore sein müssen.“

Gewollter Konkurrenzkampf

Dieser Ehrgeiz zeige sich nicht nur in den Spielen, führt Memic aus. „Es ist teilweise schon brutal, mit welcher Intensität die Jungs trainieren. Diese Bereitschaft spiegelte sich dann auch 1:1 in den bisherigen Spielen wider.“ Dem Trainerduo ist dies freilich nur recht, Memic und Hammann heizen den Konkurrenzkampf im 26-Mann-Kader sogar regelrecht an. „Wir rotieren immer. Ich kann mich nicht daran erinnern, in zwei aufeinander folgenden Spielen die gleiche Startelf aufgeboten zu haben. Dass wir trotzdem oder vielleicht auch genau deshalb so gut dastehen, zeigt die Qualität des gesamten Kaders“, sagt Memic. Anfangs sei diese Philosophie noch kritisch beäugt worden, doch der Erfolg gebe dem Duo recht, ist er sich sicher. „So halten wir die Spannung hoch. Jeder kommt auf seine Einsätze, auf der Gegenseite ist keiner gesetzt.“ Und nicht zu vergessen: Der SVU bleibt dadurch unberechenbar.

Auch der Stimmung in der Mannschaft, die im bisherigen Saisonverlauf auch von größeren Verletzungen verschont blieb, schade der Konkurrenzkampf nicht, beteuert Memic. Ganz im Gegenteil: „Da jeder seine Spielminuten bekommt, ist die Stimmung super. Auch die Trainingsbeteiligung ist sehr gut, im Schnitt sind es immer 20 Spieler oder mehr.“

Beispielhaft für den guten Zusammenhalt nennt der Übungsleiter gemeinsame Freizeitaktivitäten – „aktuell sind ein paar Jungs zusammen im Skiurlaub“. Die erste Mannschaft sei diesbezüglich auch ein Spiegelbild des gesamten Vereins, der für „sozialen Zusammenhalt“ stehe und den Spielern und Trainern ein „familiäres Umfeld“ biete, befindet der SVU-Coach. „Die drei Männer-Mannschaften und die Damen machen viele Dinge gemeinsam, das passt einfach“, so Memic.

Damit das auch so bleibt, schauen die Verantwortlichen bei potenziellen Neuzugängen auch ganz genau hin. „Es werden nur Spieler verpflichtet, die in dieses Gefüge passen“, sagt der Trainer – wohlwissend, dass sich gerade in Zeiten des sportlichen Erfolgs zahlreiche wechselwillige Akteure beim Verein selbst anbieten. Die Chancen, kurzfristig in die SVU-Familie aufgenommen zu werden, sind hierbei allerdings vergleichsweise gering, wie Memics Aussagen zu entnehmen ist. „Ein neuer Spieler muss uns sportlich weiterbringen“, sagt er. Und fügt hinzu: „Es muss eine Verstärkung sein, keine Ergänzung.“ Für die Defensive seien zwar ein, zwei Neue denkbar, „aber eher mit Blick auf die kommende Saison“.

Baumann geht nach Fehlheim

Im Klartext heißt das: Der erfolgreiche Kader der ersten Saisonhälfte genießt auch in der Rückrunde das Vertrauen des Trainerduos – mit wenigen Ausnahmen. Nachdem sich Chiebuka Johnson schon während der Hinrunde in den Karlsruher Raum verabschiedet hat, wird auch Kareem Baumann beim Start in die Wintervorbereitung am 22. Januar nicht mehr dabei sein. Der Außenverteidiger wechselt zum Ligakonkurrenten VfR Fehlheim, nachdem er beim SVU in der ersten Saisonhälfte vorrangig in der Kreisoberliga-Mannschaft zum Einsatz gekommen war.

Nicht zurückgreifen können Memic und Hammann bis auf Weiteres auf Torhüter Nico Umscheid, der sich eine Knieverletzung zugezogen hat. „Wir werden also nur noch mit zwei Keepern in die Rückrunde gehen“, sagt Memic.

Auswirkungen auf Memics persönlichen Wunschzettel haben diese drei Personalien aber nur bedingt. Ganz oben auf der Liste steht demnach der Wiederaufstieg in die Hessenliga, gefolgt von der Hoffnung, „dass wir von weiteren Verletzungen verschont bleiben“. Wunsch Nummer drei geht dann bereits über die laufende Saison hinaus: „Es wäre genial, wenn wir auch die Hessenliga rocken würden und uns dort nach dem Aufstieg etablieren könnten.“

Dalio Memic ist fürs Coaching an der Seitenlinie verantwortlich. Bild: Kathrin Oeldorf

Reichlich Grund zum Jubeln hatte der SV Unter-Flockenbach als unangefochtener Tabellenführer der Fußball-Verbandsliga in der Hinrunde. Bild: Fritz Kopetzky


TEAMNEWS


SVU wird der Gejagte sein

Warum Absteiger SV Unter-Flockenbach der Gejagte ist

Warum Absteiger SV Unter-Flockenbach der Gejagte ist

Originaltext aus der Odenwälder Zeitung vom 12.07.2023:

„Wir wollen oben mitspielen,
und wir werden die Gejagten sein“

Fußball: SV Unter-Flockenbach soll nach dem Abstieg so dominant auftreten wie ein Oberligist. Gesucht werden noch ein Innenverteidiger und ein Stoßstürmer

Von Bernd Graber

Unter-Flockenbach. Erst ein Gegentor in den ersten drei Testspielen: Der SV Unter-Flockenbach scheint in der Vorbereitung auf dem richtigen Weg zu sein, das Manko aus der Abstiegssaison in der Fußball-Hessenliga abzustellen. Denn da war der Aufsteiger die „Schießbude“ der Liga und kassierte (allerdings auch in mammuthaften 38 Spielen) satte 110 Gegentore.

Dalio Memic und Nico Hammann, die zusammen das Traineramt nach 18 Jahren von Mirko Schneider übernommen haben, wissen jedenfalls genau, wo sie anzusetzen haben. Der komplette Defensivverbund braucht mehr Stabilität. Nach dem 1:1 zum Auftakt gegen die U19 des SV Sandhausen gab es ein 4:0 gegen den Kreisoberligisten FC Ober-Abtsteinach und am vergangenen Samstag ein 0:0 beim badischen Verbandsliga-Rivalen TSG 62/09 Weinheim. Das war dann schon ein ordentlicher Härtetest für den SVU bei brütender Hitze vor immerhin 150 Zuschauern – so viel hatte die TSG 62/09 während der Runde im Sepp-Herberger-Stadion selten – und mit guten spielerischen Ansätzen auf beiden Seiten.

Die Fußballfans sind also durchaus gespannt, wie sich die beiden Nachbarklubs und Kooperationspartner in der neuen Saison schlagen. Ambitionen haben sie jedenfalls beide – gerade auch der SV Unter-Flockenbach, der den letztlich unnötigen Abstieg aus der Hessenliga aufgearbeitet hat.

Der „Cut“ fällt behutsam aus

Nachdem Mirko Schneider bereits in der Winterpause bekannt gegeben hatte, dass für ihn am Saisonende Schluss ist, war der Weg für alle frei, einen „Cut“ vorzunehmen. Der fällt, wie man es vom SV Unter-Flockenbach eigentlich in den vergangenen Jahren gewohnt ist, behutsam aus. Als Trainer wurden Ex-Profi und Kapitän Nico Hammann und der bisherige Co-Trainer Dalio Memic installiert. Ihnen zur Seite steht wieder Sascha Noe als Co-Trainer. Neuer Torwarttrainer ist Nico Schütz, der als dienstältester Spieler seine Karriere beendet hat – Stallgeruch auf allen Positionen also.

Eine große Eingewöhnungszeit brauchen sie in Unter-Flockenbach demnach nicht, zumal sich die Neuzugänge in Grenzen halten – und zumindest zwei sind bereits gut bekannt. Morris Nag, der Sohn des SVU-Managers Rana Nag, kehrte nach vielen Jahren beim SV Waldhof Mannheim und zuletzt FC Astoria Walldorf ins Tal zurück. Der 26-Jährige ist der Unterschiedsspieler, den das Unter-Flockenbacher Mittelfeld schon im vergangenen Jahr hätte gut gebrauchen können. Offensivspieler Vassilis Chatzigiannakis (23) von Eintracht Wald-Michelbach hat die Abwehr des SVU in direkten Duellen schon des Öfteren beackert. Dominic Rück aus Ober-Liebersbach kommt aus der A-Jugend des SV Waldhof, der 18-jährige Verteidiger muss aber derzeit noch eine Hüftverletzung auskurieren.

Konkurrenzkampf im Tor

Der 20-jährige Leon Gelzenlichter vom SV Waldhof II überzeugte bereits bei seinen Einsätzen im Mittelfeld, und auch der 21-jährige Offensivmann Niko Paschaloglu vom VfL Neckarau spielte bereits in der Verbandsliga. Hinzu kommt der 26-jährige Marcel Petrinec vom Verbandsligisten SV Münster, der sich zunächst mit dem sieben Jahre jüngeren Arthur Kovis einen Zweikampf um die Nummer eins liefern wird. „Das ist ein Kopf-an-Kopf-Rennen“, sagt Trainer Memic. Der dritte Torwart im Bunde, Nico Umscheid, ist der Pechvogel und muss zunächst eine Wadenverletzung auskurieren.

Derzeit 22-Mann-Kader

Abgeschlossen hat der SVU seine Personalplanungen noch nicht. Gesucht wird noch ein wuchtiger Stoßstürmer als Ersatz für Chris Diefenbach, der zum SV Fürth zurückging. Auch ein Innenverteidiger wird noch gesucht, nachdem Ilias Tzimanis aus beruflichen Gründen zu Enosis Mannheim wechselte. Kurzfristig gewechselt ist zudem Julian Marquardt zu Wormatia Worms, verlassen haben den SVU auch Pascal Fraas (Tvgg Lorsch), der immer wieder Verletzungspech hatte, und Niklas Blüm, der zum FC 07 Bensheim wechselte. „Wir hoffen noch auf ein, zwei Transfers, um den Kader zu erweitern“, sagt Memic, der derzeit einen 22-Mann-Kader hat. Das ist nicht wenig, aber wenn Ausfälle wie im vergangenen Jahr kommen, ist das Polster auch mal schnell heruntergeschält.

„Wir haben eine extrem junge Mannschaft, die woanders als U23 laufen würde, die aber nichtsdestotrotz schon reif ist“, sagt Memic, der mit dem Team nun den nächsten Schritt gehen will. Dazu erwartet er ein dominantes Auftreten in der Verbandsliga. „Wir müssen spielen wie ein Oberligist“, fordert der Trainer und will agieren, statt zu reagieren. Immerhin sei die Mannschaft angesichts der Verstärkungen stärker als in der Hessenliga einzuschätzen, dem muss der SVU jetzt auf dem Platz gerecht werden.

Die Unter-Flockenbacher wollen und können Hessenliga. Allerdings spricht Memic nicht vom sofortigen Wiederaufstieg. Dazu ist die Konkurrenz gerade von Rot-Weiß Darmstadt und SG Bornheim, die beide den Aufstieg knapp verpasst haben, zu groß. „Wir wollen oben mitspielen, und wir werden die Gejagten sein“, weiß Memic, was seine Mannschaft erwartet. Diese müsse sich nun dagegenstemmen und ihr Können abrufen.

Gerade von den etwas älteren Spielern wie Morris Nag, Marco Kaffenberger, Fabio Schaudt, aber auch Max Heckhoff, der sich mit seinen 21 Jahren auf Anhieb einen Stammplatz in der Hessenliga sicherte, erwartet Memic eine Führungsrolle: „Sie müssen Verantwortung übernehmen.“ Dazu wird es einen neuen Kapitän geben, den das Trainerduo aus dem Mannschaftsrat bestimmen will.

Heimspiele samstags

Gleicht bleibt nach Rücksprache mit der Mannschaft der aus der Hessenliga gewohnte Heimspieltermin am Samstag, allerdings dann schon um 15.30 Uhr. Anschließend spielen um 18.30 Uhr die Frauen. Der Sonntag am dem Wetzelsberg gehört dann der zweiten und dritten Mannschaft.

Am Sonntag (14 Uhr) testet der SVU zu Hause gegen den ASC Neuenheim, es folgt ein Spiel gegen FC Astoria Walldorf II – beides sind Gegner aus der badischen Verbandsliga. Die Freundschaftsspiele gegen SV Fürth, KSG Mitlechtern und SG Wald-Michelbach läuten den Endspurt ein. Das wären dann acht Testspiele, bevor es am 6. August bei SV Pars Neu-Isenburg in der Runde losgeht. Das erste Heimspiel ist am 12. August gegen die Spvgg. Neu-Isenburg geplant.

 

Neue Rolle

Als Generalbevollmächtigter Sport hat Mirko Schneider (Bild: SVU) nach 18 Jahren als Trainer beim SV Unter-Flockenbach schnell eine neue Rolle gefunden. Es war von Anfang an der Wunsch von Manager Rana Nag, den Weggefährten im Verein zu halten.

Der 53-jährige Schneider soll die sportliche Ausrichtung der Fußballabteilung strategisch nach vorne entwickeln. In keinem Fall wird er in das Tagesgeschäft der Trainer und Sportlichen Leiter eingreifen, heißt es in einer Pressemitteilung des SVU. Vielmehr wird er gemeinsam mit ihnen Entwicklungsziele und strategische Auswirkungen erarbeiten.

Ergänzend kümmert sich Schneider um den Aufbau einer Scouting-Abteilung. Das gilt für alle drei Herrenmannschaften, das Frauenteam und auch für die Jugendarbeit.


TEAMNEWS


Mirko Schneider hört im Sommer nach 18 Jahren auf

Mirko Schneider hört im Sommer nach 18 Jahren auf

Mirko Schneider hört im Sommer nach 18 Jahren auf

Originaltext aus der Odenwälder Zeitung vom 25.01.2023:

Fußball: Dalio Memic und Nico Hammann übernehmen im Sommer als Doppelspitze beim SV Unter-Flockenbach – die Gründe sind einleuchtend

Nach 18 Jahren als Trainer: Mirko Schneider geht

Unter-Flockenbach. Beim SV Unter-Flockenbach geht eine Ära zu Ende: Mirko Schneider gibt im Sommer das Traineramt beim Fußball-Hessenligisten ab. „Es ist vorbei“, sagt Schneider mit einem kleinen Kloß im Hals, als diese Redaktion den Trainer auf seine Zukunft anspricht. So ganz kann er es wohl selbst noch nicht glauben, dass nach 18 Jahren jemand anderes den SV Unter-Flockenbach trainiert.

Etwas kürzertreten

„Mirko Schneider möchte nach dieser Saison etwas kürzertreten und zur Ruhe kommen. Das hatte er in einem persönlichen Gespräch vor Weihnachten dem Sportlichen Leiter Markus Müller mitgeteilt, als wir eigentlich für die Saison 2023/2024 mit Mirko Schneider verlängern wollten“, sagt SVU-Manager Rana Nag. Die Verantwortlichen der Fußballabteilung akzeptieren den Wunsch und die Entscheidung des Trainers, die am Montagabend der Mannschaft mitgeteilt wurde. „Wir haben Mirko sehr, sehr viel zu verdanken. Er war nicht nur Trainer, sondern auch mit ein Baumeister in unserer Fußballabteilung und ein Freund“, sagt Nag. „Dennoch war uns allen klar, dass dieser Tag kommen wird, und wir können das aufseiten von Mirko absolut nachvollziehen. Für mich ist es außergewöhnlich und bewundernswert, dass Mirko sich über diesen langen Zeitraum so fokussieren konnte und immer eine Topleistung brachte.“
Nun will man beim SVU nach vorne schauen, um den Trainer mit dem Klassenerhalt zu verabschieden. In jedem Fall wird es eine große Abschiedsparty geben, allerdings wird Mirko Schneider dem Verein in jedem Fall treu bleiben und gegebenenfalls an anderer Position unterstützen.

Die Weichen sind gestellt

Der Sportliche Leiter Markus Müller hat die Winterpause genutzt, um die Weichen nach Mirko Schneider zu stellen. „Die Philosophie beim SVU ist es, dass wir zunächst in den eigenen Reihen nach geeigneten und qualifizierten Personen schauen“, sagt Müller. „So lag es aus unserer Sicht auf der Hand, dass wir mit Nico Hammann und Dalio Memic zwei Fachleute ansprechen.“ Diese Gespräche führten zu dem Ergebnis, dass es bei der ersten Mannschaft des SVU künftig eine Doppelspitze geben wird. Dalio Memic gehört bereits seit über einem Jahr dem Trainerstab an. Er sei unglaublich motiviert und traue sich den Schritt in die erste Reihe zu. „Mir macht es große Freude beim SVU“, sagt der 32-Jährige, „in den letzten Monaten habe ich sehr viel im Trainerteam lernen können und glaube, dass wir in unserer Mannschaft sehr viel Potenzial haben.“ Memic ist im Besitz einer Übungsleiterlizenz und hat darüber hinaus den Fitnesscoach absolviert. Der Abwehrspieler kam 2014 vom SV Waldhof Mannheim II zum Verbandsligisten Eintracht Wald-Michelbach, von wo er nach vier Jahren 2018 zum SVU wechselte. Memic wird künftig im ersten Glied und gleichberechtigt Nico Hammann zur Seite stehen. Der ehemalige Profispieler, der 2021 vom FC Astoria Walldorf zum SVU wechselte, wird als spielender Trainer fungieren und hier seine große Erfahrung mit einbringen.

An Stellschrauben drehen

„Ich habe mich beim SVU vom ersten Tag an sehr wohlgefühlt“, sagt Hammann, „allerdings wollte ich das Thema zunächst mit meiner Familie besprechen, da wir ja inzwischen weiteren Nachwuchs bekommen haben. Glücklicherweise bekomme ich das Verständnis, da Fußball ein wichtiger Teil in meinem Leben ist.“ Der 34-jährige Wald-Michelbacher absolviert gerade seine Trainerlizenz. Das Trainerduo hat bereits feste Pläne und genaue Vorstellungen. Zunächst möchten sie mithelfen, den Klassenerhalt zu schaffen. Aber auch im Abstiegsfall gibt es bereits konkrete Vorstellungen. Das Positive sei, dass man auf viel Gutem aufbauen könne und nur gewisse Stellschrauben drehen müsse, um noch etwas mehr herauszukitzeln. Vor der Arbeit von Mirko Schneider haben beide großen Respekt, dennoch wollten sie sich noch nicht zu einer Prognose drängen lassen, ob sie die 18 Jahre überbieten wollen. Sehr positiv schätzt die Abteilungsleitung ein, dass der langjährige Co-Trainer Sascha Noe an Bord bleibt. Hier gibt es nur finale Gespräche zu führen, die aber kein Hindernis darstellen sollten.

„Die Erfahrung von Sascha ist in der neuen Konstellation Gold wert“, freut sich Markus Müller über den kontinuierlichen Weg. Er soll die beiden Trainer als ruhender Pol mit seinem Erfahrungsschatz unterstützen.

Nico Schütz soll mit ins Team

Und eine weitere positive Entwicklung zeichnet sich ab. Die langjährige Nummer 1 im Tor, Nico Schütz, möchte voraussichtlich ihre aktive Karriere am Rundenende beenden. Es ist für den SVU sehr positiv, dass er sich auch im Trainerstab einbringen wird. Der 33-jährige Weinheimer ist seit 2013 beim SVU und damit der dienstälteste Spieler. Voraussichtlich wird er als Torwarttrainer der ersten Mannschaft, aber auch den anderen Teams seine Erfahrung zur Verfügung stellen. Es laufen die finalen Gespräche zwischen Schütz und dem Verein, aber auch hier sollte es keine Überraschungen mehr geben.

„Mit dem Trainerstab sehen wir uns für die künftigen Aufgaben bestens aufgestellt“, fasst Rana Nag zusammen, „das Team ist eine perfekte Mischung, und wir werden versuchen, dass wir den erfolgreichen Weg weiterführen können.“ beg

Kommentar

Es ist die Zeit gekommen: Mirko Schneider hört am Saisonende als Trainer des SV Unter-Flockenbach auf. Bild: Fritz Kopetzky

Die Weichen sind gestellt: Der Sportliche Leiter Markus Müller (links) und Manager Rana Nag (rechts) stoßen mit Dalio Memic (Zweiter von links) und Nico Hammann an, die im Sommer als Trainer des SV Unter-Flockenbach eine Doppelspitze sind. Bild: SVU


TEAMNEWS


Halbjahresbericht Frauen Mannschaft: SVU hat die beste Abwehr

HALBJAHRESERICHT: SVU hat die beste Abwehr

Originaltext aus der Odenwälder Zeitung vom 10.01.2023:
SVU hat die beste Abwehr

Unter-Flockenbach. Die Fußballerinnen des SV Unter-Flockenbach überwintern in der Kreisoberliga Darmstadt auf dem fünften Platz. Aufgrund von schlechten Wetterbedingungen konnten die letzten zwei Hinrundenspiele nicht stattfinden, so bestritten die Frauen des SVU anstatt zwölf lediglich neun Spiele. Mit 21 Punkten sind sie in Reichweite der vorderen Tabellenplätze. Hervorzuheben ist dabei das Torverhältnis von 35:7. Mit lediglich sieben Gegentoren kassierten sie die wenigsten Treffer der Liga. Beste Torschützin der Mannschaft ist Vanessa Tesch mit elf Treffern. Höhepunkt der Hinrunde war das Pokalfinale in Zotzenbach gegen die FFG Winterkasten/Reichenbach vor fast 200 Zuschauern, das in einem starken Spiel erst im Elfmeterschießen verloren wurde.

Die Vorbereitung zur Rückrunde startet am 21. Januar um 10 Uhr auf dem Sportplatz in Unter-Flockenbach mit einem öffentlichen Probetraining. Jede interessierte Spielerin ab 15 Jahren ist dazu eingeladen. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um Anfängerinnen oder gestandene Spielerinnen handelt. Bis Ende Februar und dem Rückrundenstart sind bereits einige Testspiele, auch gegen höherklassige Gegner, ausgemacht. Am 25. Februar startet mit dem Nachholspiel gegen die TSV Nieder-Ramstadt II die Rückrunde. Bild: Dominik Claus


TEAMNEWS


Halbjahresbericht: 1b Mannschaft wie erwartet mit schwerer Saison

HALBJAHRESBERICHT: 1b Mannschaft mit schwerer Saison - wie erwartet

Originaltext aus der Odenwälder Zeitung vom 03.01.2023:

Fußball: Zahlreiche Abgänge schwächen den SV Unter-Flockenbach II, der in der Kreisoberliga um den Klassenerhalt kämpft

So herausfordernd wie erwartet

Unter-Flockenbach. Bei der zweiten Mannschaft des SV Unter-Flockenbach hat Co-Trainer Dirk Sommer (Bild: SVU) in der Winterpause eine weitere Aufgabe übernommen und ist nun auch als Sportlicher Leiter tätig. In dieser Doppelfunktion muss er dafür Sorge tragen, dass der Klassenerhalt in der Fußball-Kreisoberliga geschafft wird.

Zur Winterpause liegen die Unter-Flockenbacher mit 15 Punkten und 25:30 Toren auf Platz elf und haben damit immerhin schon sieben Punkte Vorsprung auf Relegationsplatz 13, den die SG Azzurri/Olympia Lampertheim einnimmt. Neun Punkte sind es sogar auf den Tabellenletzten SV Lörzenbach, der im letzten Spiel des Jahres durch ein Tor von Mario Arnold in der Nachspielzeit mit 2:1 besiegt wurde. Das waren Big Points für die Hessenliga-Reserve, die somit noch ein relativ ruhiges Weihnachtsfest hatte.

Umbruch im Sommer

Seit der gemeinsamen Zeit bei der A-Jugend und der dritten Mannschaft steht Dirk Sommer an der Seite von Trainer Alessandro Hoffmann. Und als Sportlicher Leiter geht er davon aus, dass Hoffmann auch in der kommenden Saison Trainer bleibt. „Ich denke, hier gibt es nur noch Kleinigkeiten zu klären“, sagt Sommer, der sich wie auch Hoffmann gerade die personelle Saison etwas einfacher vorgestellt hat, ansonsten überrascht das Abschneiden nicht besonders: „Nach dem Umbruch im Sommer mit acht Abgängen war das Ziel mit Klassenerhalt von Anfang an klar, von daher war es sportlich so herausfordernd, wie wir es erwartet haben.“

Sommer lobt den Zusammenhalt und die Leidenschaft, mit der die Mannschaft zu Werke geht. Auch die Aushilfen aus der ersten und dritten Mannschaft, die aufgrund der Personalprobleme nötig waren, seien „absolut top“ gewesen.

Allerdings müsste die Punktausbeute besser sein. In der Vorrunde gab es extrem viele verletzungsbedingte Ausfälle und auch Abgänge wegen Studium oder Beruf mit Metz, Berbner und Nico Seiler. Spieler meldeten sich trotz Zusage während der Vorrunde ab, so kamen insgesamt zu den Verletzten sieben Abgänge hinzu. „Dadurch war teilweise die Trainingsbeteiligung niedrig, was es extrem schwer macht, Abläufe im taktischen und spielerischen Bereich zu trainieren“, sagt Sommer.

Leichte Gegentore

In einigen Spielen führten individuelle Fehler im Spielaufbau zu leichten Gegentoren – das hat Punkte gekostet und muss besser werden. Auch die Chancenverwertung war bisher ein Manko, doch der Sportliche Leiter sieht inzwischen Fortschritte.

Der Aufwärtstrend machte sich auch in den Ergebnissen bemerkbar. In den letzten fünf Spielen vor der Winterpause gab es nur eine 0:1-Niederlage bei der Tvgg Lorsch – dafür aber zwei (von insgesamt drei) Siege gegen Biblis (4:2) und Lörzenbach (2:1) sowie zwei Unentschieden (von insgesamt sechs) gegen Birkenau (2:2) und Mitlechtern (1:1).

Von der Defensivleistung hebt Dirk Sommer die Zu-null-Spiele in Mitlechtern, Fürth und Wald-Michelbach hervor. Von der Leidenschaft sind die Spiele gegen Biblis, als in einer schwierigen Situation nach dem jeweiligem Ausgleich immer nachgelegt wurde, und gegen Lörzenbach, als nach dem späten Ausgleich in der Nachspielzeit noch den Siegtreffer erzielt wurde, herauszuheben.

Die jungen Spieler, die im Sommer aus der dritten Mannschaft kamen, finden sich in der Kreisoberliga immer besser zurecht. Der Sportliche Leiter lobt auch die angeschlagenen Spieler, die aufgrund der knappen Personalsituation kaum Zeit hatten, sich richtig auszukurieren, und sich immer voll in den Dienst der Mannschaft stellten.

Gleich ein vorentscheidendes Spiel

Auf den personellen Engpass will der SV Unter-Flockenbach in der Winterpause mit Neuzugängen für alle Mannschaftsteile reagieren, „die uns sowohl von der Qualität helfen als auch die Breite des Kaders vergrößern“, sagt Dirk Sommer. Ansonsten werde man noch mehr an der taktischen Disziplin und am Offensivspiel arbeiten und versuchen, den Vorsprung auf den Relegationsplatz weiter auszubauen. Immerhin geht es bereits im ersten Spiel am 5. März zum direkten Konkurrenten SG Azzurri/Olympia Lampertheim – mit einem Sieg würde der SVU II einen Riesenschritt in Richtung Klassenerhalt tun. beg

Durch den 2:1-Sieg in der Nachspielzeit gegen den SV Lörzenbach hat sich der SV Unter-Flockenbach II (am Ball Kapitän Raffael) im letzten Spiel des Jahres ein kleines Polster auf die Abstiegszone verschafft. Bild: Philipp Reimer


TEAMNEWS


Interview Daniel Klöpfer: „Der SVU ist ein Familienverein.“

Interview: Daniel Klöpfer, Betreuer der ersten Mannschaft

„Der SVU ist ein Familienverein.“

In unserer heutigen Ausgabe veröffentlichen wir in der Rubrik „Interview“ das Gespräch mit Daniel Klöpfer, der seit langer Zeit die „gute Seele“ der 1. Mannschaft ist. Weiterhin ist er Mitglied in unserer AH. Seine Arbeit verrichtet er zwar im Hintergrund, ist aber enorm wichtig für die Abläufe im sportlichen Bereich. Daniel genießt eine hohe Wertschätzung bei den Spielern, bei den Verantwortlichen und bei den Trainern, die ihn auch ab und zu um seine Einschätzung bitten. Seit geraumer Zeit ist er auch aktiv beim Live-Ticker unserer ersten Mannschaft (Schorni80). Hier entwickelt er ungeahnte Talente.

 

 

SVU Info: Lieber Daniel, kannst Du Dich noch erinnern, wie Du zum SVU gestoßen bist? Was waren Deine Anfänge beim SVU?

 

Daniel Klöpfer:  Ja, vor ungefähr 20 Jahren wurde ich durch einen ehemaligen Arbeitskollegen auf die Freizeit-Sport Abteilung des SVU ,,Montagskicker,, aufmerksam gemacht. Ich wurde damals sehr gut aufgenommen und bin auch weiterhin Mitglied der Montagskicker. 5 Jahre später bin ich in die Alte-Herren-Abteilung eingetreten. Dort wurde ich ebenfalls mit offenen Armen empfangen und habe viele neue Freundschaften geschlossen.

 

SVU Info:  Erzähle uns doch bitte etwas über Dich und Deiner Familie. Was machst Du beruflich? Wie ist deine Familie? Woher stammst Du und wie bist Du in die Region gekommen?

 

Daniel Klöpfer: Ich bin 41 Jahre alt und lebe mit meiner Frau Dana und unseren beiden Kindern Tobias,11 Jahre und Carolina, 7 Jahre, in Weinheim. Seit über 20 Jahren bin ich als Schornsteinfeger in der Weststadt von Weinheim tätig. Gebürtig stammen meine Frau und ich aus Eilenburg, einer Kleinstadt in der Nähe von Leipzig. Ich hatte damals das große Glück durch einen Berufskollegen kurzfristig eine Arbeitsstelle bei einem hier ansässigen Bezirksschornsteinfegermeister zu bekommen. Mit meinen noch 20 Jahren war es etwas schwierig, mich hier einzugewöhnen. Ich hatte jedoch schnell Bekanntschaften schließen können, die mich dabei unterstützten. Ich bereue meinen damaligen Weg nicht. Es ist das Beste, was mir passieren konnte.

 

SVU Info: Nun bist Du eine sehr lange Zeit beim SVU. Was macht den Verein für Dich aus?

 

Daniel Klöpfer:  Der Verein SVU ist ein Familienverein. Es gibt viele ehrenamtliche Helfer, welche den Verein bei Fußballspielen und Veranstaltungen tatkräftig unterstützen. Jeder gibt immer sein Bestes, um etwas beizutragen. Das hält den Verein und die Mitglieder zusammen. Das gibt es nicht oft und macht den Verein einzigartig und familiär.

 

SVU Info: Heute bist Du u.a. als Betreuer unserer 1. Mannschaft eine unersetzliche Stütze. Was macht das aktuelle Team aus? Hast Du Lieblinge im Team? Was wünschst du Dir von den Jungs?

 

Daniel Klöpfer: Einer der wohl wichtigsten Punkte unserer Mannschaft ist der Zusammenhalt. Man merkt von Spiel zu Spiel wie das Team immer mehr zusammenwächst und jeder sein Bestes gibt. Ich bevorzuge keinen in der Mannschaft. Alle Spieler sind sehr ehrgeizig.  Es gibt natürlich den ein oder anderen Spieler, mit dem eine engere Bindung besteht. Von der Mannschaft wünsche ich mir immer nur eins, dass jeder, genauso wie ich, sein Bestes weiterhin gibt.

 

 

SVU Info:  Stichwort Herausforderungen. Wie gehst Du persönlich mit den Herausforderungen um, die uns alle beschäftigen. Wir denken an die Pandemie um Corona, den Ukraine-Konflikt oder die steigenden Preise in allen Belangen? Hast Du manchmal Sorgen um deine Familie?

 

Daniel Klöpfer: Ich mache mir Gedanken und spreche auch darüber. Ich bin ein Mensch, der jedoch immer positiv denkt. Man muss lernen mit diesen Herausforderungen umzugehen und zu leben. Corona wird uns, genau wie die Grippe, immer begleiten. Wir können uns nur gut schützen. Bezüglich des Ukraine-Konflikts kann ich persönlich nicht viel sagen und hoffe, dass er bald zu Ende ist. Die steigenden Preise sind auf lange Zeit gesehen besorgniserregend, da die Gehälter nicht steigen.

 

SVU Info: Du bist ein Mann der Tat. Du erkennst viele Themen, auch aufgrund Deiner jahrelangen Erfahrungen. Diese Themen gehst du aber auch eigenständig an, um Abhilfe zu schaffen. Wo nimmst Du die Motivation für diese Arbeiten her?

 

Daniel Klöpfer: Fußball ist ein wichtiger Bestandteil in meinem Leben als Spieler, wie auch als Betreuer. Mir macht diese Tätigkeit sehr viel Spaß. Für mich ist es auch wichtig, dass sich jeder Spieler im Team wohlfühlt. Deshalb gibt es seit einiger Zeit für die Spieler Obst und Müsliriegel. Hierbei unterstützt mich auch meine Frau. Den Live-Ticker habe ich ins Leben gerufen, um die SVU-Fans, die nicht bei den Auswärtsspielen dabei sein können, immer an den Spielen teil haben zu lassen. Ich möchte mit dem Live-Ticker den Verein so professionell wie möglich nach außen hin repräsentieren. Das ist meine Motivation.

 

SVU Info: Die sportliche Entwicklung im Senioren- und Seniorinnenbereich war in den letzten Jahren sehr positiv. Mit drei Herrenteams und einem Damenteam ist man auch sehr breit aufgestellt. Wie findest Du die Entwicklung der letzten Jahre? Kann diese Entwicklung stabil gehalten werden?

 

Daniel Klöpfer:  Was in den letzten Jahren beim SVU passiert ist und ins Leben gerufen wurde ist natürlich beeindruckend. Ob diese Entwicklung auch auf Dauer gehalten werden kann, ist schwer zu sagen, weil so viele Faktoren eine Rolle spielen.

 

SVU Info: Gibt es auch Zeiten, in denen Du frustriert bist was den Fußball betrifft?

 

Daniel Klöpfer: Nein, die gibt es nicht, auch wenn ein Spiel nicht so lief wie man sich erhofft hatte, bin ich optimistisch dem nächsten Spiel gegenüber.

 

 

SVU Info: Welche Stärken und welche Schwächen erkennst Du in unserem Vereinsgefüge. Wer sind Deine engsten Kontaktleute und Mitstreiter. Wie ist die Zusammenarbeit mit dem Vorstand, Trainerstab und Kollegen?

 

Daniel Klöpfer: Die Stärken sind auf jeden Fall die enge Zusammenarbeit und das Miteinander des gesamten Vereines. Wenn ich an das Spiel gegen Eintracht Frankfurt 2 zurückdenke, bei dem jede Abteilung geholfen hatte, das war beeindruckend. Die Schwächen: Mir fehlt es bei einigen Abstimmungen manchmal an der Kommunikation untereinander. Meine engsten Kontaktleute sind das gesamte Trainerteam mit Mirko Schneider, Sascha Noe und Dalio Memic, Sportdirektor Markus Müller und natürlich unserem Sportlichen Leiter Bernd Scharrer. Weiterhin besteht ein enger Kontakt zu unserem Wirtschaftsteam, die sich um das Waschen der Trikots und Trainingskleidung kümmert. Die Zusammenarbeit funktioniert tadellos und ist auch über Jahre eingespielt. Kollegen als solche habe ich nicht, pflege aber einen engen Kontakt zum Betreuer unserer zweiten Mannschaft, Andreas Flachs.

 

SVU Info: Uns ist bekannt, dass Du sehr kreativ bist und sehr gute Ideen bezüglich Weiterentwicklung des Vereins hast. Wo nimmst Du die Ideen her und welche Entwicklung siehst Du beim SVU? Welche Wünsche hast Du?

 

Daniel Klöpfer: Viele Ideen schau ich mir von anderen Vereinen ab, gerade jetzt in der Hessenliga, wo einige Vereine bereits professionell aufgestellt sind und versuche sie so gut wie möglich umzusetzen. Die Entwicklung des SVU der letzten Jahre war herausragend. Mit dem Aufstieg der ersten Mannschaft in Hessens Oberhaus wurde das geschafft, woran vor einigen Jahren niemand glaubte. Mein Wunsch ist der Klassenerhalt in der Hessenliga und ein zweiter Betreuerkollege, der mich zusätzlich unterstützen könnte.

 

SVU Info: Noch etwas Privates. Du bist seit vielen Jahren mit einer tollen Familie beschenkt. Ursprünglich stammst Du ja nicht aus der Region. Fühlt Ihr Euch alle wohl in Weinheim?  Was machst Du neben dem Fußball noch privat?

 

Daniel Klöpfer: Ja, wir fühlen uns hier in Weinheim bzw. in der Rhein-Neckar-Region sehr wohl. Mittlerweile sind Freundschaften entstanden und wir sind glücklich hier zu sein. Privat genieße ich die Zeit mit meiner Familie und kümmere mich noch um Haus und Garten. Meine Familie hält mir den Rücken frei, sodass ich meiner Betreuertätigkeit nachgehen kann.

 

SVU Info: Man sagt ja, dass Schornsteinfeger Glück bringen. Erzähle doch einmal aus dem Nähkästchen. Wirst Du hierauf öfters angesprochen oder gar berührt? Uns hast du ja auch Glück gebracht.

 

Daniel Klöpfer Tatsächlich werde ich oft darauf angesprochen und auch ab und an mal berührt. Es gibt verschiedene Dinge, die Glück bringen sollen: einige Leute wollen etwas Ruß ins Gesicht, andere einen goldenen Knopf vom Arbeitsanzug und der ein oder andere ein Kuss auf die Wange.

 

SVU Info: Was waren Deine Höhen und Tiefen während Deiner Zeit beim SVU? Welche Ereignisse waren besonders schön, welche nicht so schön?

 

Daniel Klöpfer: Die Tiefen, das war der damalige Abstieg in die Kreisoberliga. Die Höhen waren natürlich die 3 Aufstiege und 2 Pokalsiege.  Der Aufstieg in die Lotto-Hessenliga war wiederum für mich das absolute Highlight, was mich auch unheimlich stolz macht, ein Teil davon zu sein.

 

SVU Info: Daniel, Du bist bei den Spielen regelmäßig im Fußballportal Fussball.de für den Live-Ticker unserer ersten Mannschaft aktiv. Du machst das sehr professionell. Hast Du bereits einen festen Fan-Stamm, der Dir hier folgt? Wie hat sich das alles entwickelt? Hast Du bereits Angebote aus dem Rundfunk oder Fernsehen.

 

Daniel Klöpfer: Die Idee, den Live-Ticker ins Leben zu rufen, kam vor 3 Jahren mit dem Aufstieg in die Verbandsliga Süd. Einigen SVU-Anhängern und Fans war der Weg bei den Auswärtsspielen dann doch zu weit. Ich wollte diesen Leuten zumindest etwas vom Spiel nach Hause senden. Mittlerweile versuche ich den Live-Ticker nach und nach zu verbessern. Ein kleiner Fan-Stamm ist bereits vorhanden, der mich auch außerhalb des Fußballplatzes darauf anspricht. Der Live-Ticker hat fast jede Woche die meisten Zuschauer und Followers in der Lotto-Hessenliga. Das macht mich natürlich sehr stolz. Angebote aus Rundfunk oder Fernsehen sind noch nicht vorhanden.

 

SVU Info: Lieber Daniel, vielen Dank für das Interview. Vielen Dank auch für Dein unermüdliches Engagement für den Verein, ohne Dich wären viele Dinge nicht umsetzbar. Bitte bleibe uns noch sehr lange positiv gewogen. An dieser Stelle möchten wir uns auch ganz herzlich bei Deiner Familie bedanken. Ohne das Verständnis könntest Du nicht so tolle Sachen für unseren Verein vollbringen.


Interview mit Nico Hammann: Für Baby Liv macht der Fußball mal Pause

INTERVIEW MIT NICO HAMMANN: Für Baby Liv macht der Fußball mal Pause

Für Baby Liv macht der Fußball mal Pause

Originaltext aus der Odenwälder Zeitung vom 24.12.2022:

Das Christkind kommt bei den Hammanns etwas zu früh. Genauer gesagt am 18. November um 8.10 Uhr, als die kleine Liv das Licht der Welt erblickt.
Für den 34-jährigen Kapitän des SV Unter-Flockenbach ist es ein ereignisreiches Jahr – nicht nur wegen des Aufstieges in die Hessenliga.
Und auch 2023 hat der Ex-Profi Nico Hammann wieder viel vor – auf und außerhalb des Fußballplatzes.

Für Baby Liv macht der Fußball mal Pause

Z wei Wochen nahm sich Nico Hammann beim SV Unter-Flockenbach aus dem Spiel. Er stand seiner Frau Laura bei, als im Mannheimer Uniklinikum ihr drittes Kind mit einem geplanten Kaiserschnitt geboren wurde. In Zeiten von Corona ist der Besuch im Krankenhaus nur schwer möglich und so „checkte“ Hammann gleich mit seiner Frau ein. Mittlerweile ist die Familie wieder in Siedelsbrunn vereint, gesund und munter – und die sechs- und vierjährigen Söhne Levi und Mio freuen sich über ein kleines Schwesterlein.

„Es war schon anstrengend, denn zu Hause hatten wir ja auch noch die zwei Kleinen“, sagt Hammann und ist froh über die Unterstützung, die seine Familie bekam. Die gab es auch vom SV Unter-Flockenbach, wo man vollstes Verständnis für Hammann zeigte. Er ließ auch mal eine Trainingseinheit ausfallen oder ging früher. Aber auch ohne den Leader landete der SVU gegen den 1. FC Erlensee einen Heimsieg (2:1), auswärts stand dagegen in Waldgirmes die Null – wie meistens in der gesamten Saison.

Sportlich im Soll

Es zeigt Hammanns Bedeutung für die Mannschaft, dass er nach seiner Rückkehr im Heimspiel am 3. Dezember mit einem seiner bekannt satten Schüsse das 1:1 erzielte. „Da war bei mir die Euphorie nach der Geburt wohl noch groß“, sagt Hammann über seinen Volltreffer und lacht. Am Ende gewann der SVU mit 3:1 und vermied auf Relegationsrang 14 zumindest einen direkten Abstiegsplatz zur Winterpause. Das letzte Spiel des Jahres fiel in Stadtallendorf wegen des Wintereinbruchs aus.

„Ich persönlich finde, dass wir absolut im Soll sind. Natürlich kann es immer besser sein, das ist ja klar“, sagt Hammann über das erste halbe Jahr des Aufsteigers im hessischen Oberhaus. Positiv stimmt ihn die Entwicklung der Mannschaft. „Nach den ersten Spielen habe ich gedacht: Auweia. Aber die Spieler haben sich – vor allem körperlich – schnell entwickelt und wir sind gut reingekommen. Alle haben einen Schritt nach vorne gemacht“, ist Hammann deshalb auch überzeugt, dass der Klassenerhalt geschafft werden kann.

W as dann in der nächsten Saison ist, das lässt der Wald-Michelbacher auf sich zukommen. Auch die Frage, wie lange er noch spielen will. „Das kommt drauf an, wen man fragt. Wenn es nach meiner Frau ginge, hätte ich bereits nach der letzten Saison aufgehört. Das kann ich auch verstehen“, sagt Hammann.

Ganz anders dürfte das SVU-Trainer Mirko Schneider sehen, der seinen Routinier nach den ersten Spielen zum Kapitän machte, weil sich Torwart Nico Schütz mehr auf seine eigene Leistung konzentrieren wollte. Körperlich sei er jedenfalls noch fit, und Spaß macht es sowieso, sagt Hammann, der dem Fußball sicherlich irgendwie treu bleiben wird.
Derzeit arbeitet er Vollzeit als Bürokaufmann und absolviert nebenher seine Trainer-C-Lizenz in der Sportschule Karlsruhe-Schöneck. Freitags betreut er seine Söhne bei den Bambini der JSG Ulfenbachtal. „Die haben beide Talent – auch wenn das meine Frau nicht gerne hört“, sagt der Vater und lacht.

Werte vermitteln

Außerdem bildet sich Hammann seit November als Persönlichkeitstrainer bei „Home of Goals“ in Leonberg weiter – eine spannende Sache. „Wie kommuniziere ich mit den verschiedenen Menschentypen oder welche Werte definiere ich für mich?! Oft wird vergessen, dass der Sportler auch Mensch ist und es neben Technik, Taktik und Kondition auch um die Komponente Persönlichkeitsentwicklung geht“, schreibt Nico Hammann auf seinem Instagram-Account.

Im Gespräch mit dieser Zeitung erzählt der Ex-Profi von seinen eigenen Erfahrungen, beispielsweise als junger Spieler im Nachwuchsleistungszentrum der TSG 1899 Hoffenheim. „Da bist du nur eine Nummer.“ Als Trainer prägten ihn übrigens in seiner Karriere Guido Streichsbier in Hoffenheim (er ist heute U19-Nationaltrainer), Uwe Wolf bei Hessen Kassel und 1860 München sowie natürlich Jens Härtel, mit dem Hammann in Magdeburg seine schönste und erfolgreichste Zeit mit dem Zweitliga-Aufstieg hatte.

Lernen von einem Mentaltrainer

Besonders interessant fand Hammann den Unterricht bei einem Mentaltrainer. „Den scheinbar banalen Unterschied zwischen Toleranz, Akzeptanz und Respekt hatte ich beispielsweise vorher ganz anders interpretiert.“

Einen Mentalcoach kann der SV Unter-Flockenbach für seine Auswärtsspiele gebrauchen, denn es gelang noch kein Sieg in der Fremde – dafür immerhin fünf Unentschieden.

D ennoch liegt der Neuling damit in der Auswärtstabelle auf dem letzten Platz. „Unsere größte Baustelle sind die Auswärtsspiele. Alles andere kann man trainieren“, sagt Hammann. SVU-Betreuer Daniel Klöpfer habe schon angeboten, früher anzureisen, um dann die Trikots – wie in Heimspielen gewohnt – in der Kabine zurechtzulegen. Zu Hause findet sich der SVU nämlich viel besser zurecht und holte 20 Punkte in zwölf Spielen auf dem Wetzelsberg.

Die Auswärtsblockade aus den Köpfen zu bekommen, ist so knifflig wie ein Hausbau. Derzeit sind die Hammanns für ihr neues Heim in Wald-Michelbach noch in der Bauplanung – eigentlich sollte es im Sommer fertig sein. „Doch das sehe ich noch nicht. Es sind eben verrückte Zeiten.“ beg

Seine Söhne trainiert Nico Hammann derzeit bei den Bambini der JSG Ulfenbachtal. Archivbild: Fritz Kopetzky


TEAMNEWS


Vorbericht Frauen Mannschaft - Thomas Faulstich steigt ein

VORBERICHT: Thomas Faulstich wird Trainer des Frauenteams

Originaltext aus der Odenwälder Zeitung vom 02.07.2022:

Fußball: Ex-Profi Thomas Faulstich trainiert die Frauenmannschaft des SV Unter-Flockenbach und wünscht sich noch Neuzugänge

Unter-Flockenbach. Der SV Unter-Flockenbach ist immer für eine Überraschung gut, und mit dieser Personalie war nicht zu rechnen: Auch Thomas Faulstich hat wohl nicht geglaubt, dass er einmal die Frauenfußballmannschaft des Vereins trainieren wird. Der ehemalige Profi ist jedoch offen für alles, und als SVU-Manager Rana Nag anfragte, ob er die Arbeit des seitherigen Trainers Patrick Marx fortsetzen wolle, kam der Ball ins Rollen.

„Zu Hause wurde abgestimmt“, wollte sich Faulstich, der in Gorxheimertal wohnt, erst bei seiner Familie grünes Licht holen. Er hat selbst zwei Mächen im Alter von 18 und 21 Jahren, die allerdings im Pferdesport unterwegs sind, da passt ein erstmaliges Engagement im Frauenbereich ganz gut – und vielleicht spielte es auch eine Rolle, dass seine Schwester Michaela Faulstich vor 25 Jahren eine Leistungsträgerin des damaligen Landesligisten TSV Aschbach war.

Alle Anfragen abgeblockt

In den vergangenen Jahren hatte Thomas Faulstich alle Anfragen abgeblockt, nachdem der gebürtige Wahlener beim SVU seine Karriere beendet hatte und 2018 noch mal kurz als Co-Trainer der zweiten Mannschaft aushalf. Als IT-Manager bei der SAP in Walldorf hat Faulstich beruflich viel zu tun. Da spielt der Fußball nur noch die zweite Geige. „Ich war lange genug unterwegs“, meinte Faulstich, der unter anderem für die TSG 1899 Hoffenheim, SV Waldhof Mannheim und von 2004 bis 2012 für die TSG 62/09 Weinheim höherklassig spielte, wo er auch Co-Trainer war.

„Die Mädchen können von mir etwas lernen, und ich kann auf der anderen Seite auch von ihnen etwas lernen. Die Mannschaft hat es verdient, denn sie spielt teilweise schon über Jahre zusammen. Jetzt wollen wir versuchen, sie einen Schritt weiterzubringen“, sagte Faulstich, der sich in Zeiten von Gleichstellung und Diversity auf einen anderen Blickwinkel freut. Erst einmal wolle er aushelfen, danach werde man sehen, wie sich alles entwickelt. Faulstich zur Seite stehen als Co-Trainer Lukas Kochems, der selbst noch in der dritten Mannschaft spielt, sowie Hanne Klohr und Saskia Unrath aus dem aktuellen Frauenteam. Die neue Sportliche Leiterin Michelle Müller wird sich um die Belange des Teams kümmern und das Bindeglied zwischen Mannschaft, Trainer und Verein sein. Nachdem die erste Mannschaft des SVU in die Hessenliga aufgestiegen ist, werden sich die Trainingstage auf den Montag und den Mittwoch konzentrieren.

Kontinuierlicher Aufbau

„Nachdem das Frauenteam in der Vergangenheit von regelmäßigen Umbrüchen belastet war, konnte in der vergangenen Saison wieder eine Grundbasis für einen kontinuierlichen Aufbau gelegt werden. Hier gilt es, das Team weiterzuentwickeln“, sagte Manager Rana Nag. Vor diesem Hintergrund sucht der SVU weitere interessierte Fußballerinnen, die das Team bereichern möchten. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um Anfängerinnen oder gestandene Spielerinnen handelt.

Faulstich sieht für den Frauenfußball in Deutschland gute Perspektiven. Es freut ihn, wenn auch im Odenwald die Vereine zurzeit wieder vermehrt Anstrengungen unternehmen, um Frauenfußball zu ermöglichen. Gerade nach zwei Jahren Corona wolle man sich wieder treffen und etwas zusammen unternehmen – warum also nicht gemeinsam kicken?

Heute ist offenes Training

Am heutigen Samstag, 2. Juli, um 17 Uhr findet das erste Kennenlernen mit dem Trainer auf dem Waldsportplatz statt. Neue Gesichter sind willkommen. Offizieller Trainingsbeginn ist am 11. Juli. beg


TEAMNEWS